Chinesische Ernährungslehre

Individueller Speiseplan mit Wirkung

Schon der chinesische Arzt Sun Si Miao (590 – 682 n. Chr.) sagte: „Erst wenn die Nahrungsmittel als diätetische Therapie nicht mehr wirken, sollte man Arzneikräuter einsetzen.“

Ernährung ist die Grundlage einer gesunden Lebensführung, sie trägt zur Lebensenergie (Qi) bei und kann geziehlt eingesetzt werden. Essen hat einen enormen Einfluß auf Ihren Körper, westlich gesehen Ihren Stoffwechsel, chinesisch gesehen auf das Verhältnis von Yin und Yang. Durch die Schnelllebigkeit unserer Welt und der Globalisierung hat sich unsere Ernährungsgewohnheiten maßgeblich verändert. Oft fehlt uns das Gefühl auf unseren Körper zu hören und zu wissen, was ihn wirklich unterstützt

Lebensmittel verfügen über Wirkungen, die sich geziehlt therapeutisch einsetzen lassen. So können sie zum Beispiel kühlen, erwärmen, befeuchten, trocknen bzw. das Yin und Yang fördern.

Die TCM ordnet jedem Lebensmittel mindestens einen Geschmack und damit verbunden eine bestimmte energetische Wirkung zu.

Sauer: zusammenziehend (adstringierend), halten, erzeugt Flüssigkeiten und Yin, kontrolliert die Holzenergie,nährt das Leber-Yin und entspannt den Hun (Wanderseele)

Bitter: beruhigt ( entspannt den Geist des Herzens, den Shen), zieht zusammen, trocknend, und leitet nach unten, klärt Feuchte-Hitze und unterdrückt rebellierendes Qi

Süß: nährt, stärkt , befeuchtet, entspannt, harmonisiert, mildert ab (was man zur Schmerzstillung benutzt) und bringt “in die Mitte”

Scharf: bewegt das Qi, zerstreut, verteilt, öffnet die Poren und provoziert Schwitzen, löst Blockaden, und leitet nach oben und außen

Salzig: bewegt nach unten, kühlt, weicht Verhärtungen auf, erweicht Massen und wird verwendet, um Verstopfung (Bittersalz), Schwellungen und Verhärtungen aufzulösen

Bei einer ausfühlichen Anamnese, insbesondere in Bezug auf das Ernährungsverhalten, können individuell zugeschnittene Rezepte erstellt oder Empfehlungen für bestimmte Lebensmittel gegeben werden.

Besonderer Wert wird darauf gelegt die “Mitte” zu stärken. Damit sind vor allem die Organe Milz und Magen gemeint.

Grundsätzlich empfiehlt die chinesische Ernährungslehre (Diäthetik), warme Mahlzeiten zu bevorzugen und auf gekühlte Lebensmittel zu verzichten.

Die acht Schätze der “ Heilküche”

  • Chinakohl: kann kühlen, entwässern und beruhigen

  • Frühlingszwiebeln: können Yang-Energie fördern

  • Ingwer: wärmt die Mitte

  • Knoblauch: wärmt die Mitte und bewegt das Qi

  • Pilze: stärken oft die Mitte und das Immunsystem

  • Rettich: kühlt Hitze und Blut

  • Sesam: kann Verstopfungen lösen

  • Soja: stärkt die Mitte

„Wer meint, keine Zeit für gesunde Ernährung zu haben, wird früher oder später Zeit für Krankheiten haben müssen.“

– Edward Stanley